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Karl Schicktanz - Ein vergessener Maler und Kinderbuchillustrator

Über Karl Schicktanz gibt es leider nicht sehr viele Daten, erst nach langen Suchen im Netz habe ich dann doch ein paar Lebensdaten gefunden:

Er wurde am 15.August 1868 in Niedereinsiedel bei Nixdorf geboren. Schon in frühster Kindheit fand er großes Interesse an der Malerei. Karl Schicktanz, der mit Überwindung sehr schwieriger Verhältnisse die Akademie in Leipzig besuchte, erhielt zur weiteren Ausbildung als Kunstmaler an einer Kunstschule von der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur eine Unterstützung. Im Rahmen dieser Ausbildung unternimmt er im Jahre 1891 eine Studienreise nach Italien und Tunis. 1893 erhält er wiederum eine Unterstützung vom Verein "Concordia" um sein Studium fortsetzen zu können. Bereits 1891 arbeitet er an seinem Erstlingswerk "Eine neue Welt" 4 Blätter Malvorlagen  mit Vogelgruppen die allerdings erst 1893 im Verlag von Wezel und Naumann in Leipzig erscheinen. 1893 beendet er auch sein zweites Werk, ein Bilderbuch mit 12 Blatt " Wie's rausch und schallt, in Flur und Wald" welches mit verschiedenen Thieren, meist Vögeln (was sich auch in seinen späteren Bildern immer wiederspiegelt), und dabei Kinder im Spiele enthält welches in der Verlagshandlung A.J.Steinkamp in Duisburg erscheint. 

Die übrige Zeit zwischen seinem Studium verwendet er zu Studien und zur Anfertigung kleinerer Arbeiten, Verschiedene Kleinmalereien als Karten, Vignetten für Jugendschriften und Kalender die von der Verlagsanstalt W.Hagelberg in Berlin, Kunstdruck- und Verlagsanstalt in Leipzig und Raphael Duck und Sons in London erworben wurden. 1895 erhielt er an der Kunstschule zu Leipzig den zweiten Preis für seine damaligen Leistungen. Nach Abschluß seines Studiums ging er dann um 1900 nach Dresden wo er nachweislich bis 1934 in den Adressbüchern als Kunstmaler erfasst war. Seine Arbeiten umfassten anfänglich hauptsächlich Aquarelle mit Vogelmotiven und Blumenstilleben, Blei-und Kohlestiftzeichnungen sowie Federzeichnungen mit schwarzer Tusche. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeiten war das Illustrieren von Kinderbüchern.

Hier eine kleine Aufzählung seiner bekanntesten Bilderbücher:

1895 - Bilder aus dem Tierleben (erschienen bei Steinkamp)

1897 - Sommerlust (Guck in die Welt) erschienen bei Steinkamp

1905 - Daheim und Draussen - ebenfalls bei Steinkamp erschienen

1909 - Aus jungen Tagen - erschienen bei Abel und Müller in Leipzig

1910 - Der Glückspilz - erschienen bei Steinkamp

1927 - Püppchens Himmelsreise zum Christkindel - erschienen beim Verlag Edwin Freyer in Leipzig

Das Buch "Püppchens Himmelsreise zum Christkindel" möchte ich nun hier näher vorstellen da die Illustrationen wunderschön sind. Geschrieben wurde die dazu gehörige Geschichte von Ilse Manz - Kinder- und Jugendbuchautorin(geb. am 16.05.1888 in Hannover, gest. 16.03.1947 in Halle Saale) und erschienen ist das Buch in dem 1925 gegründetem Verlag und Großantiquariat von Edwin Freyer in Naunhof (Kreis Grimma)