Kölln Flocken Elmshorn
Die Anfänge des Unternehmens liegen am Ende des 18. Jahrhunderts. Hans Hinrich Kölln (1770–1812)
erwarb 1795 eine kleine, pferdegetriebene Grützmühle. So versorgte er die von Elmshorn
nach Grönland auslaufenden Seefahrer mit Schiffszwieback. Im Zuge der Kriege nach der Französischen
Revolution und der 1806 von Napoleon I. verhängten Kontinentalsperre geriet auch das Unternehmen in
eine Krise. Das Geschäft wurde nach dem Tod von Hans Hinrich Kölln durch dessen Frau weitergeführt.
Ihr Sohn Peter Kölln (1796–1858) übernahm die Mühle und gründete im Jahr 1820 das heutige Industrie-
Unternehmen. Der Sohn des Gründers ersetzte das alte Göpelwerk durch eine Dampfmaschine. Neben
dem Getreidegroßhandel, der bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges der wirtschaftliche Schwerpunkt des
Unternehmens war, entwickelten sich die Köllnflocken-Werke in den folgenden Jahren zu einem der
bedeutendsten Haferverarbeiter Europas. In den 1870er Jahren entstand eine neue Mühle und in den
folgenden Jahrzehnten wurden die Produktionskapazitäten erweitert und technisch verbessert. Mit den
1937 als Warenzeichen eingetragenen „Blütenzarten Köllnflocken“ in der blau-blauen Packung schuf
Peter Kölln eine bekannte deutsche Marke.
Über mehrere Jahrzehnte wurden den Packungen für Haferflocken Sammelbilder beigefügt. Vorbild für
dieses Werbemittel waren die Liebigbilder. Das Unternehmen unterhielt dazu eine eigene Tauschzentrale.
Entsprechende Sammelalben zum Einkleben der Bilder
wurden hierfür herausgegeben. Über ein Punktesystem
konnten dann in der Tauschzentrale weitere Bilder erworben
werden. (siehe Bild - Kölln-Bilderpunkte)
"Mit Roswitha ins Märchenland"
Das Heft umfasst 24 Seiten aus dickem, stark holzhaltigem Papier in Fadenheftung und wird von einem Einband aus farbig bedrucktem Karton eingefasst. Die Illustrationen (und vermutlich auch die Texte) stammen von der Künstlerin Roswitha Bitterlich, die 1933 als "Wunderkind" entdeckt wurde. Die damals 13jährige Österreicherin (geb. 24. 04. 1920 in Bregenz) hatte für ihren Bruder als Weihnachtsgeschenk ein Büchlein mit Aquararellen angefertigt, in dem findige Verleger ihr graphisches und dichterisches Talent erkannten. Das Buch erschien in einem Berliner Verlag. Es folgte die Arbeit an mehreren Sammelbildserien und -alben für die Peter Kölln-Haferflockenwerke sowie Ausstellungen in Kopenhagen (1937), London (1938) oder auch New York (1951) sowie Ausstellungen im deutschsprachigen Raum.
Insbesondere in den 1930er Jahren ist die junge Künstlerin sehr produktiv und publiziert etwa im Jahrestakt selbstverfasste und -illustrierte Märchenbücher im Rosenheimer Berchtenbreiter Verlag.
-hier gibt es vier verschiedene Auflagen mit folgenden Unterscheidungen:
1. Auflage: Einband: Zwergenkönig in Kutsche (48 Bilder)
2. Auflage: Einband: Drei Pilzbasen
3. Auflage: Einband: Drei Pilzbasen und Aufdruck Serie 3 (48 Bilder)
4. Auflage: Einband: Fegende Sonne und Aufdruck Serie 4 (48 Bilder)
Es gibt zwei Auflagen dieser Alben - die ersten beiden erschienen (1936/38 mit je 48 Bilder)
1950 kamen dann nochmals 4 Alben heraus ebenfalls mit je 48 Bilder
Weitere Alben die mir vorliegen sind
"Grimms Märchen" 1950)- 36 Bilder
"Seefahrer, Entdecker und Piraten" 1950
"Die Schönsten Märchen" 1953 - 36 Bilder
"Deutsche Heldensagen, Gudrun" 1953 - 48 Bilder
"Bi-Ba-Butzemann" 1954 - 36 Bilder
"Die Rätseltruhe" 1956 - 48 Bilder
"Alle Vögel sind schon da I" 1957
"Wer spielt mit" 1958 - 96 Bilder
"Alle Vögel sind schon da II" 1958
"Die Märchenwelt Band 1" 1960 - 48 Bilder
"Olympische Spiele" 1960
"Im Reich der Blumen I" 1961
"Im Reich der Blumen II" 1961
"Gut Freund mit Tieren I" 1961
"Gut Freund mit Tieren II" 1962
"Wundersame Tierwelt" 1963
"Seefahrt" 1965
"Balduin und Gockel" 1967 - 96 Bilder
"Im Reich der Blumen II" 1968
"Luftfahrt" 1969
"Unsere Singvögel" 1973