Augenbücher

Am 24.01.1925 beantragte der Berliner Kunstverlag "Hans Wiesner & Co"  Sitz in der Köpenicker Str. 152 in SO33 Berlin ein Gebrauchsmuster für ein "Kartenbild mit beweglichen Augen" welches die D.R.G.M. 902749 hatte. 

Ursprung dieser Beantragung könnte die Erfindung von "beweglichen Augen" von Mabel H.Slater aus New York vom 23.Februar 1924 sein welches als Patent am 28.April 1925 genehmigt wurde. Diese beweglichen Augen waren zunächst speziell für Stoffpuppen entwickelt worden aber Mabel schrieb in ihrem Patentantrag:

 "It is evident that while I have described my invention as particularly adapted to a rag doll, I do not wish to be limited to that particular use of the invention, as the eye member may be attached not only to dolls of different kinds, but also may be used in connection with toy animals, or birds of different kinds, or in connection with any supporting member, the support ing member in the present case being illustrated as a doll's head."  

Was übersetzt soviel bedeutet wie: "Es ist offensichtlich, dass ich, obwohl ich meine Erfindung als besonders für eine Stoffpuppe geeignet beschrieben habe, mich nicht auf diese besondere Verwendung der Erfindung beschränken möchte, da das Augenelement nicht nur an Puppen verschiedener Art angebracht werden kann, sondern auch in Verbindung mit Spielzeugtieren oder Vögeln verschiedener Art oder in Verbindung mit jedem beliebigen Stützelement verwendet werden kann, wobei das Stützelement im vorliegenden Fall als Puppenkopf dargestellt ist." 

Das D.R.G.M. 902749 der Firma Wiesner hat der Verlag G. Löwensohn für seine "Ausgestanzten Bilderbücher mit beweglichen Glasaugen" 1927 übernommen und auf der Leipziger Messe 1928 vorgestellt. Löwensohn hat darauf dann ein eigenes Gebrauchsmuster beantragt und dieses mit der Nummer D.R.G.M.929030 genehmigt bekommen.

In der Preisliste vom Januar 1930 werden folgende Bücher angeboten:

Katalogauszug 1930

Cover

160 - Der Struwwelpeter (1927)

intern. Ausgaben