Jos. Scholz-Mainz Verlag
1793 wurde in Wiesbaden die Firma Josef Scholz (16.04.1768 - 12.07.1813) gegründet. Der Großhandel für Papier- und Schreibwaren entwickelte sich zum bekannten Bilderbuch- und Spieleverlag. 1829 siedelte der Verlag nach Mainz über und wurde vom Sohn des Firmengründers Christian Scholz (20.06.1806 - 21.03.1880) zu einem internationalen Unternehmen ausgebaut. Von 1832 bis 1835 war er gemeinsam mit seinem Bruder Anton Inhaber, danach Alleininhaber.
Bedeutung erlangte der Verlag in der Herstellung von Lithografien für unterschiedliche Verwendungszwecke. Daneben positionierte er sich ab 1840 als einer der ersten Kinderbuchverlage. Die Produktion umfasste „die Bedürfnisse der Kinderwelt“: Bilderbücher, Bilderbögen, Malvorlagen, Gesellschaftsspiele, Papiertheater etc. In den Kinder- und Jugendbüchern sollte Allgemeinwissen und gutes Benehmen vermittelt werden. Daneben publizierte der Verlag Erzählliteratur mit moralischem Anspruch.
Quelle: Wikipedia Version vom 24.03.2017
Einen qualitativen Höhepunkt erlebte die Verlagstätigkeit in den Jahrzehnten um 1900. Beeinflusst von Jugendstil und Reformpädagogik brachte Scholz verschiedene Bilderbuchreihen auf den Markt, die von bekannten Künstlern wie Heinrich Leffler (1863–1919) und Arpad Schmidhammer (1857–1921) gestaltet wurden. Ab 1925 erneuerte der Verlag seine Bemühungen um ästhetische Qualität mit Bilderbüchern u.a. von Adolf Uzarski (1885–1970) oder Josef Danilowatz (1877–1945). Zum Verlagsprogramm gehörte auch eine Vielzahl von Gesellschaftsspielen, für deren künstlerische Gestaltung häufig bereits erworbene Buchillustrationen verwendet wurden. In den Jahren der NS-Diktatur wurden eher belanglose Massenprodukte durch nationalsozialistische Propaganda ergänzt. Nach 1945 konzentrierte sich der Verlag auf gut verkäufliche »Heile Welt«-Ware und Bestseller der Zwischenkriegszeit. Edith Scholz, die Witwe des ältesten Scholz-Sohnes übernahm 1946 den 1945 total zerstörten Verlag und verlegte ihn nach Wiesbaden, gedruckt wurde allerdings weiterhin in Mainz. Mit der Lektorin Lili Bösch gelangen ihr in den 50er Jahren verschiedene große Erfolge u.a. die "Bunte Kiste" eine Kinderzeitschrift, in der auf knapp 12 Seiten verschiedene Themen wie Lesen, Basteln, Malen, Spielen untergebracht waren.