Bruno Grimmer
Hermann Bruno Grimmer (Pseudonyme: Kriwub, Onkel Mo) wurde lt. dem "Handbuch zum künstlerisch illustriertem Kinderbuch von 1890 - 1938 - Die bunte Welt" von Friedrich C.Heller 1879 in Leipzig geboren. Leider gibt es keinerlei nachgewiesene Lebensdaten über seinen Werdegang bis ca. 1903. In diesem Jahr hat er vermutlich seine selbstständige Tätigkeit als Werbegraphiker aufgenommen da er 1933 mit einer Ausstellung in der Antonstr.35 in Dresden sein 30jähriges Bestehen feierte. Laut den noch vorhandenen Adressbüchern der Stadt Dresden und Umgebung tauch er dann mit folgenden Einträgen auf:
1915 Jägerstr. B88/87 Erdgeschoß, Kötzschebroda, Kunstmaler
1925 Jägerstr.2, Kötzschebroda,Kunstmaler
1926 An der Kreuzkirche 1b, Dresden, Zeichenbüro f. das graphische und Buchgewerbe
1933 Antonstr.35, Dresden, Kunstmaler und Graphiker
1937 Lipsiusstr.10, Dresden, Gebrauchsgraphiker
1948 Friedewald Kreis Dresden, Maler und Graphiker
Während seiner Tätigkeit hatte er eine breite Produktpalette wie Handelszeichen, Plakate, Inserate, Packungen, Prospekte, Geschäftspapiere, Bilderbücher, Buchschmuck, Illustrationen und Postkarten. (Reklame Heft 3/1924 nach 104)
In der Zeit zwischen 1922 und 1924 entwarf Grimmer für die Herstellung von Notgeld Illustrationen die von der Großdruckerei Flemming und Wiskott AG im schlesischen Glogau gedruckt wurden.
Die Postkartenserie "KRIWUB im Felde gezeichnet 1916" lässt vermuten das er im 1.Weltkrieg in Russland stationiert war.
Die Firmenbezeichnung veränderte sich im Laufe der Zeit öfters so zum Beispiel:
"Graphische Werke G.m.b.H" in Dresden - A.24, Lindenaustr.11 (lt. einem Plakat)
"Werkstätten für Werbekunst, Graphik und Kunstgewerbe - Kötzschenbroda) lt. einem Plakat
"Sächsische Werbe Werkstätten (Signatur - SWW im Kreis)
Nun zu seinem eigentlichem Schaffen als Künstler. In der Zeitschrift "Gebrauchsgraphik" Heft 3 1925 schreibt ein gewisser Dr. Paech "In Schutzmarken hat sich vor allem Grimmer betätigt. Was früher das Handwerkszeichen in schmiedeeiserner Arbeit an der Hausfront war, einfach, schlicht, phantasievoll und einprägsam - ist jetzt das Warenzeichen, wenn es gut gemacht wird. Die Grimmerschen Zeichen hinterlassen eine schlichte bleibende Wirkung. Neuerdings hat Grimmer noch ein anderes Gebiet sich gangbar gemacht, das ebenfalls Phantasie, Beweglichkeit und leichte Erfaßbarkeit voraussetzt: Kinderbücher. In Ihnen hat er nach Holland und England Bemerkenswertes geliefert." Nachdem er also anfänglich hauptsächlich zwischen 1903 und 1921 rein in der Werbung bzw. als Gebrauchsgraphiker tätig war, illustrierte er 1922 vermutlich sein erstes Kinderbuch mit dem Titel "Lustige Leutchen - Geschichten von Kindern und fröhlichem Jungvolk" von Paul Georg Münch (1877-1956) erschienen in Leipzig bei dem Verlag der Dürr'schen Buchhandlung. Viele weitere sollten folgen und bis 1933 lassen sich die folgenden von ihm illustrierten Büchern für verschiedene Verlage nachweisen (ohne Löwensohn).
1923 - Pumpelputz und Teddybär (Emmy Landmann, Bruno Grimmer) Nürnberg Offenstadt u. Fellheimer (2,70 M)
1923 - Im Reiche der Waldmännchen (Emmy Landmann, Grimmer- Kriwub) Nürnberg Offenstadt u. Fellheimer
1923 - Der glückliche Prinz u.a. Märchen von Oscar Wilde, 50 Seiten, Gr.8, 1,00 M (Verlag Konegens Jugendschriften Leipzig
1923 - Piet's Avonturen , 20 Seiten, 22x28cm, Verlag Gouda G.B.van Goor Zonen, Haarlem Netherlands
1924 - Jan van Oeveren - Van Algiers tot Kaapstadt per Auto en Vliegmachine (136 Seiten) Verlag Gouda G.B.van Goor Zonen, Haarlem Netherlands
1924 - De Reis naar het Wonderland, Verlag Gouda G.B.van Goor Zonen, Haarlem Netherlands
1924 - Het vroolijke dierenbook, Verlag Gouda G.B.van Goor Zonen, Haarlem Netherlands
1924 - Was Hänschen alles kann - Karl Meitner(12 Seiten, 21x26,5cm) Schreiber Verlag (auf Pappe 3,40 M)
1925 - Bob's Autorit (16 col. lithograph.) Verlag Gouda G.B.van Goor Zonen, Haarlem Netherlands
1925 - Allerlei Lustiges mit farbigen Bildern von Bruno Grimmer, Verse Albert Sixtus (10 Blatt, Gr.4, Hlw. 3,00 M) Schreiber Verlag
1925 - Willi's Jahrmarktstraum - Verse und Bilder Bruno Grimmer, 9 Blatt, Verlag O.u.M. Hausser Ludwigsburg
1926 - Wie reist er mee? Op het Land in de Lucht en op Zee. (Jenny de Bloeme, Verlag: Gouda G.B.van Goor Zonen, Haarlem Netherlands
1926 - Müslin und seine Tante Loline - Eine Mäusegeschichte (Maria Batzer, Bruno Grimmer) 81 Seiten, Gr.8, 1,80 M Verlag Herder u. Co. GmbH
1926 - Kleine Leute-Geschichten aus dem Kinderleben (Rudolfina Metzler, Bruno Grimmer) 78 Seiten, Gr.8, 1,80 M, Verlag Herder u.Co.GmbH Freiburg im Breisgau
1927 - 1931 19 teilige Serie "Aus der Märchenwelt" erschienen im Jaser Kunstverlag Nürnberg und dem Schreiber Vlg.
Zu dieser Serie erschien 1930 ein 2teiliger Sonderband im Schreiber Verlag mit je 80 Seiten, Größe 8, gebunden, Halbleinen, 3,00 Mark, Die Teile konnten auch einzeln zu je 2,00 M erworben werden.
1928 - Wochenend (Bilderbuch von Bruno Grimmer) Verlag O.u.M.Hausser Ludwigsburg
1929 - Weißt du wie die Tiere leben - Eine lustige Naturgeschichte (Helene Pages, Bruno Grimmer) 76 Seiten, Oktav, Lw 2,20 M, Verlag Herder u.Co.GmbH Freiburg in Breisgau
1930 - Hänschens Ballonfahrt um die Welt-Ein lustiges Bilderbuch, 5 kart. Blätter, Gr.4, (Verlag O.u.M.Hausser Ludwigsburg)
1930 - Kinder-Freude Verse von Lili Brand, 6 kart. Blätter, 19,5x29cm (Verlag O.u.M. Hausser Ludwigsburg)
Lt. DNB erschien in den 20ziger Jahren das "Lustige Rechenbuch für unsere Kleinen (Verse von Tante Rosy, Bilder Bruno Grimmer) 6 Blätter, quarto,
Für das Buch "Kampf um deutsche Kolonien" (Max Richard Mothes) 1939 erschienen im Verlag Wodni u. Lindecke Dresden illustrierte er den Umschlag sowie den Einband.
Nun zu den im Löwensohn Verlag erschienen Büchern zwischen 1925 und 1928:
800 - Fritz und Franz zwei böse Rangen (1925) "Onkel Mo" 18 Seiten, 19x25,5cm, Halbleinen | 2619 - Van twee rakkers (Onkel Mo), Verse von Freddy Last, Verlag Amsterdam van Amerongen, 19x25,5cm, Halbleinen, holländische Ausgabe (lt. Rühle "Böse Kinder" o.Nr. - Honzik a Ferdik, dva nezvedove (Onkel Mo), Verlag Brauer und Gutberlet (1925) 18,5x25,5cm, Halbleinen, tschechische Ausgabe Lt. Rühle "Böse Kinder" | Illustrationen von Bruno Grimmer (Onkel Mo) |
801 - Übermut tut selten gut, ein lehrreiches Bilderbuch von Grimmer-Kriwub mit Versen von Onkel Mo (1926) 18 Seiten | 2618 - Boontje komt om zijn loontje (Onkel Mo) Verse von Freddy Last, Verlag Amsterdam van Amerongen, 1926, 19x26cm, Halbleinen | o.Nr. - Storielle Di Bimbi (Versetti di Lallo) 1926, Verlag Licinio Cappelli, Bologna, 18 Seiten, 19x26cm, Halbleinen |
802 - Die schlimmen Brüder (1927) Verse Amanda Sonnenfels, 8 Blatt, 19x26cm, Halbleinen | Illustrationen Bruno Grimmer | |
803 - Kurt Leckermaul (1928) Verse von Amanda Sonnenfels, 9 Blatt, 19x26cm, Halbleinen | Kein Bildmaterial vorhanden ! Angaben lt. Rühle "Böse Kinder" (509 - (330/55)) | |
4414/2612 - Was ich sein möchte (1928) Buch bzw. Leporello (auf der Rückseite "mit wem ich spielen möchte) Bilder und Verse von Bruno Grimmer, 20,5x25,5cm, Gr.8 | I giuochi di Riccardo - Verlag GB Paravia & C. italienische Ausgabe (1928) | Illustrationen von Bruno Grimmer |
Weitere Sprachfassungen sind möglich liegen mir aber bisher nicht vor und weitere Bücher sind mir ebenfalls bisher nicht bekannt.
Das mir letzte bekannte und nachweisliche Lebenzeichen von Bruno Grimmer ist ein Briefumschlag aus dem Jahr 1948
Laut der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (online) wird er noch mal 1959 erwähnt allerdings ohne weiteren Angaben zu diesem Jahr.